Urin Farbe Bedeutung

Verändert sich die Farbe des Urins plötzlich, kann es dafür unterschiedliche Auslöser geben. Grundsätzlich sollte Harn hellgelb bis mittelgelb sein, morgens beim ersten Toilettengang ist er meist etwas dunkler gefärbt, das der Harnstoff besonders konzentriert ist.

Um einen Überblick über die eigene Gesundheit zu erhalten, sollte die Häufigkeit der Toilettengänge beobachtet und mitberücksichtigt werden.

Erfahren Sie in unserem Blogartikel über die verschiedenen Farben, die Urin haben kann, worauf Sie besonders achten sollten und wann es sinnvoll ist eine Ärztin / einen Arzt aufzusuchen.

Was sagt die Urinfarbe über die Gesundheit?

Die unterschiedlichen Urinfarben können Aufschluss darüber geben, wie es mit Ihrer Gesundheit aktuell steht. Achten Sie stets auf die Farbe Ihres Urins, ein kurzer Blick in die Toilette nach dem Harnlassen kann Ihnen viel über Ihren Körper verraten. Die Farbe von Urin kann farblos, weiß, hellgelb, mittelgelb, bernsteinfarben, braun, rot, schwarz, grün oder blau sein. Außerdem kann er durch unterschiedliche Ursachen plötzlich schaumig, trüb oder ölig werden.

Urinfarben – Bedeutung & Unterschied

  • Farbloser Urin: Ist der Harn farblos, kann das ein Indikator dafür sein, dass Sie zu viel trinken. Ist die Trinkmenge zu hoch, besteht die Gefahr, dass Sie damit wichtige Salze und Mineralien ausscheiden. Die Folge davon können Kopfschmerzen, Erbrechen oder auch Krämpfe sein, man sollte also übermäßiges Trinken vermeiden. Sollte der starke Durst und das häufige Wasserlassen bestehen bleiben, kann das ein Symptom von Diabetes sein und unbedingt abgeklärt werden.
  • Weißer Urin: Trüber, weißlicher Urin deutet auf eine Harnwegs- oder Niereninfektion hin. Die trübe Färbung entsteht durch Eiter oder weiße Blutkörperchen, die über den Harn aus dem Körper abtransportiert werden. In diesem Fall sollten Sie unbedingt ärztliche Hilfe aufsuchen.
  • Hellgelber/Mittelgelber Urin: Hellgelb gilt als ideale Urinfarbe und bedeutet, dass die Harnwege gesund sind. Ist der Urin etwas dunkler gefärbt, trinken Sie ein wenig mehr über den Tag verteilt.
  • Bernsteinfarbener Urin: Offenbar haben Sie vergessen ausreichend zu trinken, diese Farbe deutet auf Dehydrierung hin. Besonders an Tagen an denen Sie Sport treiben oder mit Fieber im Bett liegen, benötigen Sie mehr Flüssigkeit.
  • Brauner Urin: Diese Urinfarbe kann auf unterschiedliche Ursachen hinweisen. Entweder sie nehmen Medikamente ein, die diese Verfärbung auslösen oder sie sind sehr stark dehydriert. Weiters kann brauner Urin außerdem ein Hinweis auf eine Lebererkrankung sein. Verändert sich der Harn durch Wassertrinken nicht, suchen Sie bitte möglichst bald eine Ärztin / einen Arzt auf. Auch durch schwere Muskelverletzungen kann der Urin braun werden, weil der Körper über die Harnblase Muskeleiweiß ausschüttet.
  • Schwarzer Urin: Ist der Harn schwarz verfärbt, kann das durch Pigmente, die durch ein Melanom produziert wurden, entstanden sein. Holen Sie sich medizinische Unterstützung.
  • Roter Urin: Haben Sie in letzter Zeit Rhabarber, Heidelbeeren oder Rote Rüben gegessen? Falls Sie diese Frage mit Nein beantworten können und Ihr Urin rosarot bis braunrot sein, sollten Sie unbedingt möglichst rasch eine Ärztin / einen Arzt aufsuchen. Die Ursachen für roten Urin sind vielfältig, es kann sich hierbei um eine Nierenerkrankung, Nierensteine oder eine Infektion handeln. Ebenfalls können Tumore den Urin Rosa oder Rot verfärben.
  • Blauer oder grüner Urin: Medikamente wie Indometacin, Mitoxantron, Amitriptylin, Propofol, Thymol, aber auch Multivitaminpräparate können den Urin blau oder grün einfärben. Nehmen Sie allerdings keine Medikamente und Ihr Harn ist in diesen Farben verfärbt, kann dies ein Hinweis auf eine seltene genetische Krankheit oder eine bakterielle Infektion sein. Diese Verfärbung muss unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
  • Schaumiger Urin: Fällt Ihnen beim Wasserlassen auf, dass ihr Harn aufschäumt, kann das auf falsche Ernährung, Nierenprobleme oder eine Blaseninfektion hinweisen. Beobachten Sie das über einen längeren Zeitraum, ist es ratsam eine Ärztin / einen Arzt zu konsultieren.
  • Öliger Urin: Befindet sich im Urin fettreiche Lymphflüssigkeit, kann das ein Anzeichen für eine Schädigung des Lymphsystems durch Tumore sein oder auf den Befall tropischer Parasiten (Filariose) hindeuten.
  • Trüber Urin: Da es durchaus dazu kommen kann, dass sich Scheidenausfluss mit dem Harn vermischt, kann es zu einem trüb wirkenden Urin kommen. Auch durch emotionalen Stress oder durch körperliche Überanstrengung kann es zu Eiweiß im Urin kommen und dieser trüb aussehen. Bei viel zu hohem Proteinkonsum kann es allerdings zu einer Schädigung der Nieren kommen, hält die Trübung an, sollt eine Ärztin / ein Arzt konsultiert werden.

Unbedenkliche Veränderung der Urinfarbe

Haben Sie Lebensmittel konsumiert, die Einfluss auf die Urinfarbe haben, ist die Verfärbung als unbedenklich einzuordnen. Lebensmittel, die Carotine oder auch Betanin enthalten, können den Urin einfärben. Dazu gehören zum Beispiel Tomaten, Karotten, Orange, Paprika oder Rote Bete. Ebenso können Brombeeren, Rhabarber, Spargel, Lakritz und Lebensmittelfarben die Farbe des Harns verändern.

Ursachen für häufige Blasenentleerung

Heller Urin kann ein Hinweis darauf sein, dass die Trinkmenge über den Tag verteilt zu hoch ist. Die Ursachen für häufige Blasenentleerung können aber auch unabhängig vom Flüssigkeitskonsum sein. Blaseninfektionen, Harninkontinenz, Nichtkanzeröse Vergrößerungen der Prostatadrüse, Steine in den Harnwegen.

Auch die Menge des Urins kann variieren, bei übermäßigem Wasserlassen spricht man von einer Polyurie. Diese kann durch schlecht eingestellter/unkontrollierter Diabetes mellitus, Diabetes insipidus, Einnahme von Diuretika oder Substanzen, die die Harnausscheidung erhöhen, wie z.B. Koffein oder auch Alkohol.

Blasenentzündung oder Harnwegsinfektion

Durch eine Blasenentzündung (Zystitis) kann sich der Urin durch die Beimengung von Blut braun oder dunkel verfärben. Meist verraten sich Harnwegsinfekte allerdings nicht nur durch die Farbe, sondern durch den unangenehmen Geruch.

Lebererkrankung

Bleibt der Urin anhaltend dunkelgelb, kann das ein Hinweis auf eine Gallen- oder Lebererkrankung sein. Eine Urinprobe alleine kann so eine Erkrankung lediglich indizieren, um diese zu bestätigen müssen weitere Tests durchgeführt werden. Meist fühlen sich Betroffene abgeschlagen und müder als gewöhnlich und klagen über ein Druckgefühl im rechten Oberbauch. Sollte diese Beschreibung auf Sie zutreffen, begeben Sie sich bitte in ärztliche Betreuung.

Urin verfärbt: Wann zum Arzt?

Grundsätzlich gilt, dass jede Verfärbung des Urins auf eine Erkrankung hindeuten kann. Ist der Urin schwarz, violett oder rot gefärbt, sollten Sie so schnell wie möglich zum Arzt gehen. Auch wenn Sie sich nicht sicher sein sollten, ist es empfehlenswert Bedenken mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt abzuklären.

Urintest beim Arzt

Kommt es zu Auffälligkeiten bei der Urinfarbe oder Symptomen, die auf einen Infekt oder eine andere Erkrankung hinweisen, wird in der Regel ein Harntest durchgeführt. Diese Untersuchung wird bei Verdacht auf Blasenentzündungen, Harnwegsinfekte, Nierenentzündung, Diabetes mellitus, Störungen der Nierenfunktion, Störungen der Blasenfunktion, vermehrte Harnproduktion, unklare Abdominal-Beschwerden oder unklare Flankenschmerzen durchgeführt.

Uringeruch – Wenn Urin streng riecht

Gesunder Urin ist im Regelfall nahezu geruchlos. Stechender Geruch der an Ammoniak erinnert, steht im Zusammenhang mit der bakteriellen Zersetzung im Urin. Auch Flüssigkeitsmangel und eine damit einhergehende starke Konzentration kann für einen Ammoniakgeruch sorgen. Lebensmittel, wie in etwa Spargel oder Genussmittel, wie Kaffee, können den Harn ebenfalls ungewöhnlich riechen lassen.

Riecht der Harn nach Lindenblüten oder Gummibären, sind häufig sogenannte Pseudomonaden für eine bakterielle Infektion verantwortlich.

Harnwegsinfekte können sich allerdings auch durch einen unangenehmen Geruch des Urins bemerkbar machen. Auch Diabetes mellitus kann den Uringeruch verändern.

Normale Urinmenge

Die normale Harnmenge an einem Tag liegt bei gesunden Personen zwischen einem und zwei Litern. Bei jedem Toilettengang scheiden wir zwischen 200 und 400 Millilitern Harn aus. Ab einer Füllmenge von 150 bis 250 Millilitern tritt im Normalfall ein Harndrang auf.

Urinieren nicht möglich

Sollte es Ihnen nicht möglich sein normal zu urinieren, können Nierenprobleme oder auch Nierenversagen vorliegen. Bitte suchen Sie in diesem Fall umgehend Ihren Arzt oder ein Krankenhaus auf.

Gesunder Urin

Zusammenfassend kann man sagen, dass gesunder Urin hellgelb und fast geruchlos ist. Harnlassen sollte ohne Andrücken, durch einfaches Entspannen des Beckenbodens in aufrechter Haltung schmerzfrei möglich sein. Rund fünf bis sieben Toilettengänge pro Tag bei einer Trinkmenge von 1,5 bis zwei Litern Wasser oder ungesüßtem Tee gelten als normal. Das gilt einem Toilettengang alle 3-6 Stunden und gegebenenfalls einem Mal während der Nacht.

Urin untersuchen in Wien

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