Eierstockkrebs

Die relative 5-Jahres-Überlebensrate bei Eierstockkrebs liegt aktuell bei 44 %, die relative 10-Jahres-Überlebensrate bei 34%. Bis zum 85. Lebensjahr steigen die Erkrankungsraten kontinuierlich an, das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 68 Jahren. Durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen kann Krebs rechtzeitig erkannt und dementsprechend behandelt werden.

Sollten Frauen in Ihrem familiären Umfeld bereits von Eierstockkrebs oder Brustkrebs betroffen gewesen sein, lassen Sie sich bei Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt auf BRCA-Veränderungen testen.

Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag wie sich Eierstockkrebs bemerkbar macht, welche Möglichkeiten zur Behandlung es gibt, wie die Heilungschancen stehen und welche Risikofaktoren es für die Entstehung des Krebses gibt.

 

Eierstockkrebs Arten

  • Epitheliale Tumore gehen von der obersten Zellschicht aus, von zehn Tumoren gehören etwa neun zu dieser Gruppe. Auch Borderline-Eierstocktumore gehören zu diesen Tumoren, bei diesen ist nicht klar, ob sie gut- oder bösartig einzustufen sind.
  • Keimstrangstromatumore kommen wesentlich seltener vor und entstehen aus dem Stützgewebe.
  • Keimzelltumore entstehen aus den Eizellen, die sich im Eierstock ausbilden und können bereits bei Kindern oder jungen Frauen vorkommen. Keimzelltumore sind sehr selten.

 

Eierstockkrebs Stadien

Je nachdem wie weit sich der Krebs ausgebreitet hat, wird die Erkrankung in unterschiedliche Stadien eingeteilt.

Stadium I: Der Krebs tritt in diesem Stadium nur in einem oder in beiden Eierstöcken oder auch in den Eileitern auf.

Stadium II: Der Krebs hat sich bereits auf die Gebärmutter oder auf das umliegende Gewebe im Becken ausgebreitet. Dazu gehören die inneren Geschlechtsorgane, die Harnblase und auch der Mastdarm.

Stadium III: In diesem Stadium hat sich der Krebs bereits außerhalb des Beckens auf die Lymphknoten und/oder weitere Teile des Abdomens ausgebreitet, wie die Oberfläche der Milz oder der Leber.

Stadium IV: Im höchsten Stadium hat sich der Krebs mittlerweile auch auf weit entfernte Organe ausgebreitet, in etwa in die Lunge.

 

Zysten im Eierstock

Gerade bei jungen Frauen treten relativ häufig Zysten in den Eierstöcken auf. Unter einer Zyste versteht man Hohlräume im Gewebe, die von einer Zellschickt umgeben sind und mit Flüssigkeit befüllt sind. In der Regel sind diese Zysten gutartig und können von alleine wieder verschwinden, aber auch bösartige Metastasen können sich in den Eierstöcken ansiedeln. Da es sich bei gutartigen Eierstocktumoren und Eierstock-Metastasen nicht um Eierstockkrebs handelt, werden beide anders behandelt.

Auch gutartige Zysten können eine größer erreichen, die den Eierstock potenziell schädigen kann. In diesem Fall werden sie meist durch eine Bauchspiegelung operativ entfernt.

 

Risikofaktoren für Eierstockkrebs

Wie fast jede Krebserkrankung entsteht auch Eierstockkrebs durch eine Veränderung im Erbgut. Normale Zellen werden dadurch in bösartige Krebszellen umgewandelt und wachsen unkontrolliert und zerstörend im Körper. Bestimmte Risikofaktoren begünstigen die Bildung von Eierstockkrebs, ob eine Frau in ihrem Leben daran erkranken wird, kann allerdings nicht vorhergesehen werden. In der Krebsforschung sind allerdings bestimmte Faktoren bekannt, die, wenn man sie statistisch betrachtet, das Risiko einer Erkrankung erhöhen können:

  • Kinderlosigkeit
  • Unfruchtbarkeit
  • Eine Hormontherapie nach der Menopause
  • Übergewicht
  • Erbliche Veränderungen bestimmter Gene
  • Ein höheres Alter
  • Früher Beginn der Menstruation
  • Späte Erstgebärende
  • Spätes Einsetzen der Wechseljahre

Eierstockkrebs ist bei einer von vier Patientinnen erblich bedingt. Das Risiko an Eierstockkrebs, aber auch Brustkrebs, ist also für Trägerinnen bestimmter erblicher Veränderungen erhöht. Haben Sie mehrere nahe Verwandte, die an diesen Krebsarten erkrankt sind, könnten auch Sie möglicherweise eine Genveränderung in sich tragen und zur Risikogruppe zählen.

 

Erbliche Veranlagung für Eierstockkrebs

Häufig kommt eine erbliche Veranlagung für Eierstock- und Brustkrebs dadurch zustande, dass eine krebsfördernde Veränderung in einem der Hockrisiko-Gene (BRCA1 oder BRCA2) auftritt. Auch weitere Risikogene sind bereits bekannt. Ungefähr 70% aller Frauen mit einer BRCA1- oder einer BRCA2-Genveränderung erkranken im Laufe ihres Lebens bis zum 81. Lebensjahr an Brustkrebs. Bei Eierstockkrebs liegt die Rate bei 45%.

 

Test auf Vorliegen einer Risikomutation

Ein Test auf eine BRCA-Genveränderung wird von Experten empfohlen, wenn mindestens ein Fakt auf Sie auf einer Familienseite zutrifft:

  • Drei Frauen sind unabhängig vom Alter an Brustkrebs erkrankt
  • Zwei Frauen sind an Brustkrebs erkrankt, eine davon vor ihrem 51. Geburtstag
  • Eine Frau ist an Brustkrebs und eine Frau ist an Eierstockkrebs erkrankt oder eine Frau ist an beidem erkrankt
  • Zwei Frauen sind unabhängig vom Alter an Eierstockkrebs erkrankt
  • Eine Frau ist vor ihrem 36. Geburtstag an Brustkrebs erkrankt
  • Eine Frau ist an beidseitigem Brustkrebs erkrankt, das erste Mal vor ihrem 51. Geburtstag
  • Ein Mann ist an Brustkrebs erkrankt

Sollten Sie selbst vor Ihrem 60. Geburtstag an einem triple-negativen Brustkrebs erkrankt sein oder vor Ihrem 80. Geburtstag an Eierstockkrebs erkrankt sein, wird ebenfalls empfohlen sich testen zu lassen.

 

Eierstockkrebs Symptome

Tumore werden bei Eierstockkrebs ungünstiger Weise häufig erst spät entdeckt, da zu Beginn meist keine Beschwerden auftreten.

Zu den gängigen Symptomen bei Eierstockkrebs gehören Bauchbeschwerden, Appetitlosigkeit, Blähungen, ein schnelles Völlegefühl, eine Veränderung der Stuhlgewohnheiten und besonders häufiges Wasserlassen.

Da der Eierstock immer größer wird oder sich Flüssigkeit im Bauch ansammelt, schwillt mit der Zeit möglicherweise der Bauch an. Ist dieses Stadium erreicht, kommt es häufig zu Schmerzen im Beckenbereich, Gewichtsverlust und Blutarmut.

Keimzell- oder Stromazelltumore produzieren gelegentlich auch Östrogene, die das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut erhöht und auch eine Vergrößerung der Brust auslösen kann. Auch Androgene können von den Tumoren produziert werden, welche zu einer starken Körperbehaarung oder auch zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen können.

 

Eierstockkrebs-Diagnose

Leider ist die frühe Erkennung eines Eierstockkarzinoms relativ schwierig, da sich die typischen Symptome erst bemerkbar machen, sobald der Tumor bereits sehr groß ist oder sich über die Eierstöcke hinaus ausgeweitet hat.

  • Ultraschall bei Verdacht auf Eierstockkrebs: Wird anhand der körperlichen Untersuchung oder durch die Beschreibung der Symptome Eierstockkrebs vermutet, wird zu allererst eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt.
  • MRT oder CT: In manchen Fällen wird eine Magnetresonanztomografie oder eine Computertomografie veranschlagt, um gewöhnliche Ovarialzysten von einer soliden kanzerogenen Geschwulst unterscheiden zu können.
  • Blutwerte: Bleibt der Verdacht danach bestehen oder sind die Testergebnisse unklar, wird ein Bluttest durchgeführt um spezifische Marker zu überprüfen.

 

Diagnosebestätigung durch Biopsie

Um die Diagnose von Eierstockkrebs zu bestätigen und die Form der Krebserkrankung zu ermitteln, wird eine Biopsie durchgeführt. Dieses Diagnostik-Verfahren kann auf zwei Arten durchgeführt werden:

  • Laparoskopie: Durch einen kleinen Einschnitt unterhalb des Nabels wird ein Beobachtungsschlauch eingeführt. Durch dieses Laparoskop werden Instrumente hindurchgeführt und verschiedene Proben werden aus dem Gewebe entnommen. Auch die Eierstöcke und umliegenden Organe können untersucht werden und so alle notwendigen Informationen für eine sichere Diagnosestellung gesammelt werden. Die Eierstöcke können, je nach Schweregrad der Erkrankung, zur Behandlung des Karzinoms während diesem Eingriff entfernt werden.
  • Offene Operation: Bei einem ersichtlich fortgeschrittenen Karzinom wird der Einschnitt am Abdomen vorgenommen, um den Uterus und das angrenzende Gewebe klar sehen zu können. Nach der Ermittlung des Stadiums, wird so viel wie möglich von dem Karzinom operativ entfernt.

 

Bauch Eierstockkrebs

In den Eileitern und im Bauchfell kann ebenfalls Krebs entstehen, hierbei spricht man allerdings nicht von Eierstockkrebs, sondern von einem Peritonealkarzinom (Bauchfellkrebs) und einem Tubenkarzinom (Eileiterkrebs). Diese zwei Tumorarten ähneln dem Eierstockkrebs allerdings sehr und werden auf die gleiche Art behandelt.

 

Behandlung

Normalerweise kommt es, je nach Ausmaß der Erkrankung, bei Eierstockkrebs häufig zur Entfernung der Eierstöcke, der Eileiter und der Gebärmutter. Hat sich der Krebs bereits weiterverbreitet, wird auch dieses Gewebe entfernt. Begleitend kommt als Behandlung auch eine Chemotherapie zum Einsatz.

Abhängig davon wie stark sich die Krebserkrankung bereits ausgebreitet hat und wie aggressiv der Krebs ist, wird vor und nach der Operation mit einer Chemotherapie behandelt, um verbleibende Tumorbereiche zu zerstören.

Sind Frauen an einem Keimzellentumor erkrankt, können sie meist geheilt werden, indem der betroffene Eierstock samt Eileiter entfernt wird und eine Kombinationschemotherapie verabreicht wird.

Kommt nach der Chemotherapie der Krebs wieder zurück, wird sie im Regelfall wiederholt.

 

Überlebenschancen

Bedingt durch die meist sehr spät gestellte Diagnose sind die Überlebensaussichten von Patientinnen mit einem Ovarialkarzinom relativ schlecht. Wird die Erkrankung allerdings im Stadium I entdeckt, liegen die relativen Überlebensraten bei 90 Prozent.

 

Eierstock behandeln in Wien

Sprechen Sie mit Ihrer Frauenärztin / Ihrem Frauenarzt darüber, falls Sie in Ihrer Familie Frauen haben, die bereits an Eierstockkrebs- oder Brustkrebs erkrankt sind. Vereinbaren Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen und achten Sie genau auf die Symptome Ihres Körpers.

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