Botox® Vaginismus

Vaginismus ist eine kaum erforschte Erkrankung, von der weltweit etwa 1–7 % der Frauen betroffen sind, wobei die Dunkelziffer aufgrund von fehlenden oder falschen Diagnosen wohlmöglich weitaus höher ist.

Nie wieder Scheidenkrämpfe

Eine Behandlung mit Botox® kann in einigen Fällen langfristig gegen Vaginismus helfen. Bei vielen Betroffenen ist nach einer gewissen Zeit keine erneute Auffrischung mehr notwendig, die Muskulatur lernt in dem entspannten Zustand zu bleiben und hört auf sich zu verkrampfen.

Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag, wie Botox® bei Vaginismus helfen kann, welche Risiken es zu beachten gilt und bei welcher Fachärztin Sie in Wien eine Vaginismus-Behandlung buchen können.

 

Botox® bei Vaginismus

Sie möchten mehr über Botox® bei Vaginismus in Wien erfahren? Unsere spezialisierte Frauenärztin Dr. Leser steht Ihnen in unserer Frauenklinik jederzeit zur Seite.

 

 

Was ist Vaginismus?

Vaginismus, auch vaginale Penetrationsstörung genannt, ist eine Verkrampfung der Scheidenmuskulatur und resultiert in eine Abneigung gegen jede Form der vaginalen Penetration aufgrund schmerzhafter Versuche und der Angst vor erwarteten Schmerzen. Es ist unwillkürlich und unkontrolliert und funktioniert ähnlich wie jeder Reflex zur Vermeidung von Verletzungen.

Wie entsteht Vaginismus?

Die genauen Ursachen von Vaginismus sind nicht im Detail geklärt, es wird aber davon ausgegangen, dass meist die Psyche eine große Rolle spielt. Häufig haben betroffene Frauen in der Vergangenheit unangenehme oder auch schmerzhafte Erfahrungen gemacht, die die Scheiden verkrampfen lassen. Dabei kann es sich um Untersuchungen bei einem Frauenarzt, schmerzhaftes Einführen beim Geschlechtsverkehr oder auch sexuelle Gewalterfahrungen handeln.

So entsteht ein heftiger Abwehrreflex, der meist komplett unbewusst passiert. Weitere Ursachen können Angst vor einer Schwangerschaft oder einer Geburt sein, Scham oder auch eine generelle Abneigung gegen eine Penetration der Scheide. Auch ein gestörtes Körperbild, zum Beispiel nach Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme kann einen Vaginismus auslösen, sowie partnerschaftliche Probleme oder starker emotionaler Stress und Depressionen.

Auch Missverständnisse rund um Sex und Sexualität können zu einer Verkrampfung führen, da unter Umständen Angst vor Geschlechtsverkehr bzw. Intimität an sich vorliegt.

Für wen ist Botox® bei Vaginismus geeignet?

Vaginale Botox®-Injektionen zur Behandlung von Vaginismus haben zunehmende Aufmerksamkeit erhalten, seit die Technik erstmals 1997 in einem Fallbericht beschrieben wurde.

Leiden Patientinnen bereits jahrelang an Vaginismus, ist eine Behandlung mit Botox® leider meist nicht zielführend. Tritt der Vaginismus erst seit einem kurzen Zeitraum auf, stehen die Chancen gut, dass Botox® Abhilfe schaffen kann. Ein guter Indikator, um abschätzen zu können, ob Injektionen mit Botulinumtoxin wirksam sein können, ist, wenn die Scheidenkrämpfe nach Alkoholkonsum nachlassen. Das zeigt, dass die Muskeln grundsätzlich auf Relaxantien reagieren und eine Behandlung Sinn macht.

Wie läuft eine Botox®-Behandlung bei Vaginismus ab?

Im Vorfeld wird bei einem Gespräch und einer vaginalen Untersuchung geklärt, ob andere physische Ursachen für die Scheidenkrämpfe vorliegen. Erkrankungen wie Lichen sclerosus, Beckenfehlstellungen oder auch Karzinome können zu ähnlichen oder gleichen Symptomen führen und müssen ausgeschlossen werden können.

Wenn keine anderen Ursachen für den Vaginismus erkennbar sind, wird ein Termin zur Unterspritzung vereinbart. Vorab können Sie entscheiden, ob Sie für die Behandlung eine Narkose wünschen oder nicht.

Die Durchführung dauert nur wenige Minuten, dabei wird Botox® direkt mit einer Spritze in die Muskeln der Scheide gespritzt. Das ist meist etwas schmerzhaft, wird aber durch die Kürze der Behandlungsdauer von den Patientinnen als gut erträglich beschrieben.

Die Wirkung zeigt sich nach etwa zwei Wochen, nach dieser Zeit findet auch die Nachuntersuchung statt. Bei dieser wird abgeklärt, ob die Unterspritzung erfolgreich war oder ob einzelne Muskelpartien noch einmal gespritzt werden müssen.

Wie oft muss Botox® gespritzt werden?

In der Regel ist die Behandlung bereits nach einer Unterspritzung ausreichend. Botox® hält in etwa sechs Monate, in dieser Zeit hat der Muskel die Möglichkeit zu lernen, dass er nicht verkrampfen muss und behält dieses Verhalten auch bei.

Manchmal muss ein paar Wochen nach der Behandlung ein wenig nachgespritzt werden, wenn nicht alle Muskeln ausreichend entspannt sind.

Schmerzen bei Botox®-Behandlung

Botulinumtoxin wird grundsätzlich durch Spritzen verabreicht, so auch bei der Behandlung bei Vaginismus. Da direkt in Muskeln gestochen wird, kann das schmerzhaft sein. Da die Verabreichung nur wenige Minuten dauert, entscheiden sich die meisten Patientinnen gegen eine Narkose. Bei besonderer Schmerzempfindlichkeit oder Angst vor der Behandlung kann sie selbstverständlich auch im Dämmerschlaf durchgeführt werden.

Sex nach der vaginalen Botox® Behandlung

Auf Sex sollten Sie nach dem Eingriff etwa zwei Wochen lang verzichten und auch keine Bäder nehmen. Ab dem ersten Tag nach der Behandlung ist es empfehlenswert mit den Fingern oder auch Dilatoren das Gewebe zu dehnen und zu bewegen.

Nebenwirkungen Botox

In äußerst seltenen Fällen kann es passieren, dass bei der Unterspritzung Muskelpartien getroffen werden, die man nicht treffen wollte. So kann es zu Stuhlinkontinenz oder auch Flatulenz-Inkontinenz (unkontrollierter Abgang von Darmgasen) kommen. Da die Wirkung von Botox allerdings nicht länger als sechs Monate anhält, vergehen diese Inkontinenzen wieder und bleiben nicht bestehen.

Bei manchen Patientinnen kann es auch vorkommen, dass Botox® leider wirkungslos ist und alternative Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen müssen.

Alternative Behandlungen bei Vaginismus

  • Dilatoren: Kommt eine Behandlung mit Botox nicht in Frage, können Betroffene in der Apotheke mit Hilfe von Dilatoren die Verkrampfungen in der Scheide zu lösen.

 

Im Prinzip sind Dilatoren das gleichen wie ein Dildo, da es sich auch um einen länglichen Gegenstand zum Einführen handelt. Allerdings wird der Dilator ausschließlich für medizinische Zwecke eingesetzt. Sie sind in unterschiedlichen Formen und Materialien erhältlich.

Um die Behandlung steigern zu können, werden Dilator-Sets empfohlen. Anfangs ist es ratsam eine Größe zu wählen, die wesentlich kleiner als die eines erigierten Penis entspricht. Ist das Einführen nach einer Zeit schmerzfrei, kann eine größere Größe angewendet werden.

Schmerzstillende Gleitgele können helfen den Vorgang entspannter zu gestalten, auch die richtige Atmosphäre ist für das Dilator-Training essentiell. Schaffen Sie sich ausreichend Zeit und gehen Sie positiv in den Prozess.

Setzen Sie sich auf eine gerade Fläche, entweder auf Ihr Bett oder auf den Boden auf eine Yogamatte, lehnen Sie sich an und nehmen Sie eine entspannte Haltung an und stellen sie die Beine leicht auf.

Der meisten Dilatoren lassen sich in einem Wasserbad erwärmen, so können Sie zusätzlich die Muskelentspannung fördern. Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass die Wassertemperatur nicht zu hoch ist, da es sonst zu Verbrennungen kommen kann.

Den abgetrockneten Dilator können Sie im Anschluss mit Gleitgel in die Vagina durch leichtes Drehen einführen. Es ist vollkommen ausreichend, wenn der Kopf des Dilators in die Scheide gelangt, tasten Sie sich langsam vor und lassen Sie sich Zeit.

Diesen Vorgang wiederholen Sie im Idealfall mehrmals pro Woche und können Schritt für Schritt die Größe des Dilators anpassen.

  • Physiotherapie: Wenn es Ihnen selber schwerfallen sollte, können spezialisierte Physiotherapeutinnen mit Hilfe von Dilatoren und auch ihren Fingern das Muskelgewebe massieren und auflockern. In Kombination mit Beckenbodentraining kann so effektiv eine Besserung erzielt werden. Auch online werden von ausgebildeten Therapeutinnen Anleitungen per Video angeboten, um die Selbstbehandlung zu erleichtern.

 

  • Psychotherapie: Da davon ausgegangen werden kann, dass der Vaginismus aus einer psychischen Vorbelastung hervorgeht, ist es ratsam psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Traumatische Erlebnisse oder Unsicherheiten können während der Therapiestunden ergründet und Strategien zur Bewältigung erarbeitet werden.

Die Kombination aus allen angegebenen Optionen ist die optimale Alternative für die Behandlung von Vaginismus, wenn sich Botoxbehandlungen nicht als hilfreich erweisen.

 

Kommt Vaginismus wieder?

War die erste Behandlung mit Botox® erfolgreich, kommt der Vaginismus in den allermeisten Fällen nicht mehr zurück. Da Scheidenkrämpfe durch unterschiedliche seelische Belastungen ausgelöst werden können, kann allerdings durch neue Auslöser der Vaginismus erneut auftreten.

Ein entspannter und positiver Umgang mit dem eigenen Körper und der eigenen Sexualität sind die beste Voraussetzung, um Scheidenkrämpfe langfristig reduzieren oder verhindern zu können.

Falls Sie sich in einer Partnerschaft befinden, sprechen Sie offen über Ihre Beschwerden und Bedürfnisse. Bei anhaltenden Schmerzen und Krampfzuständen kontaktieren Sie Ihre Frauenärztin / Ihren Frauenarzt.

Kosten Botox®-Behandlung bei Vaginismus

Je nachdem, ob Sie die Behandlung mit oder ohne Narkose durchführen lassen möchten, belaufen sich die Kosten zwischen 1.000 und 1.500 Euro.

Botox®-Behandlung bei Vaginismus in Wien

Dr. Carmen Leser ist Gynäkologin bei SANTÈ FEMME und ist unter anderem spezialisiert auf Botox®-Behandlungen bei Vaginismus. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin unter +43 1 394 17 17 oder über unseren Onlinekalender und lassen Sie sich ausgiebig von unserer Fachärztin beraten.